Gottesdienst am Karfreitag (02.04.2021) aus Wallau-Weifenbach

Gottesdienst am Karfreitag (02.04.2021) aus Wallau-Weifenbach

Gottesdienst am Karfreitag (02.04.2021) aus Wallau-Weifenbach

# Gemeinde Biedenkopf AKTUELL

Gottesdienst am Karfreitag (02.04.2021) aus Wallau-Weifenbach

Gottesdienst am Karfreitag (02.04.2021)

Wochenspruch

Also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. (Johannes 3,16) 

Votum

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Amen.

Liedtext zum Eingang

Vielleicht, dass dein Kreuz allzu oft beschrieben

mit Worten, die für unsre Ohren leer

und von der Zeit und Tradition zerrieben,

gewogen – doch zu leicht, zu schwer.

Vielleicht, dass dein Kreuz allzu oft besungen

mit Tönen, die wir allzu oft gehört,

die nicht vom Ohr ins Herz hinein gedrungen

und so den wahren Sinn zerstört.

Vielleicht, dass du dich uns noch einmal zeigest,

vielleicht in völlig anderer Gestalt,

dass du dich wieder zu den Menschen neigest:

Maranatha! Herr, komm bald!

(EG+ 13,1+2+4)

Lesung / Predigttext: Jesaja 52,13-15; 53,1-12

Das stellvertretende Leiden und die Herrlichkeit des Knechtes Gottes

13 Siehe, meinem Knecht wird’s gelingen, er wird erhöht und sehr hoch erhaben sein.

14 Wie sich viele über ihn entsetzen, weil seine Gestalt häßlicher war als die anderer Leute und sein Aussehen als das der Menschenkinder,

15 so wird er viele Heiden besprengen, daß auch Könige werden ihren Mund vor ihm zuhalten. Denn denen nichts davon verkündet ist, die werden es nun sehen, und die  nichts davon gehört haben, die werden es merken.

1 Aber wer glaubt dem, was uns verkündet wurde, und wem ist der Arm des HERRN offenbart?

2 Er schoß auf vor ihm wie ein Reis und wie eine Wurzel aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und Hoheit. Wir sahen ihn, aber da war keine Gestalt, die uns gefallen hätte.

3 Er war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit. Er war so verachtet, daß man das Angesicht vor ihm verbarg; darum haben wir ihn für nichts geachtet.

4 Fürwahr, er trug unsere Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber  hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre.

5 Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf daß wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt.

6 Wir gingen alle in die Irre wie Schafe, ein jeder sah auf seinen Weg. Aber der HERR warf unser aller Sünde auf ihn.

7 Als er gemartert ward, litt er doch willig und tat seinen Mund nicht auf wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird; und wie ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer, tat er seinen Mund nicht auf.

8 Er ist aus Angst und Gericht hinweggenommen. Wer aber kann sein Geschick ermessen? Denn er ist aus dem Lande der Lebendigen weggerissen, da er für die  Missetat meines Volks geplagt war.

9 Und man gab ihm sein Grab bei Gottlosen und bei Übeltätern, als er gestorben war, wiewohl er niemand Unrecht getan hat und kein Betrug in seinem Munde gewesen ist.

10 So wollte ihn der HERR zerschlagen mit Krankheit. Wenn er sein Leben zum Schuldopfer gegeben hat, wird er Nachkommen haben und in die Länge leben, und des HERRN Plan wird durch seine Hand gelingen.

11 Weil seine Seele sich abgemüht hat, wird er das Licht schauen und die Fülle haben. Und durch seine Erkenntnis wird er, mein Knecht, der Gerechte, den Vielen Gerechtigkeit schaffen; denn er trägt ihre Sünden.

12 Darum will ich ihm die Vielen zur Beute geben, und er soll die Starken zum Raube haben, dafür daß er sein Leben in den Tod gegeben hat und den Übeltätern gleichgerechnet ist und er die Sünde der Vielen getragen hat und für die Übeltäter gebeten.

Amen.

Impulse

Dieser Text aus dem zweiten Teil des Propheten Jesaja gehört zu den sogenannten Gottesknechts-Liedern. (Sie stehen in Jesaja 42,1ff, Jesaja 49,1ff, Jesaja 50,4ff und Jesaja 52,13-53,12.) Wer dieser „Knecht Gottes“ ist, der stellvertretend für andere leidet, dafür gibt es im Laufe der Auslegungsgeschichte verschiedene Deutungen: Mose etwa oder das Volk Israel oder in der christlichen Auslegung letztlich Jesus Christus.

(Der zweite Teil des Buches Jesaja, Kapitel 40-55, wird auch als „Das Trostbuch von der Erlösung Israels“ bezeichnet. Vor allem spiegeln sich darin Erfahrungen der Befreiung aus dem sogenannten Babylonischen Exil im 6. Jahrhundert v. Chr. wieder.)

1) Was an diesem „Lied“ (oder dieser Liturgie) spricht mich besonders an?

2) Was befremdet mich vielleicht?

3) Wo finde ich Aussagen, die sich auf den Leidensweg Jesu beziehen lassen?

4) Was möchte ich Jesus Christus an diesem Karfreitag besonders anvertrauen?

5) Exkurs I: Ich informiere mich mit einem Bibel-Lexikon über das Babylonische Exil.

6) Exkurs II: Ich suche (am besten mit den „dickgedruckten Stellen“ der Luther-Bibel) in Jesaja 40-55 alle Trostworte und Verheißungen heraus, die mich besonders ansprechen. Sind einige mir schon begegnet?

Gebet (EG 892)

Herr, Jesus, du bist am Kreuz für uns gestorben. Wir bitten dich, gib, daß wir uns unter deinem Kreuz als deine Jünger sammeln. Kehre ein bei allen, die dir ihr Herz öffnen. Laß dich finden von denen, die dich suchen. Schweige nicht zu dem Rufen derer, die auf dich warten, und tröste uns alle mit deiner Hilfe. Du. Herr, bist unser Leben; dir gehören wir jetzt und in alle Ewigkeit. Amen.

Persönliche Fürbitten

Das Vaterunser

Segen

So sehet denn auf Christus und geht hin im Segen des Vaters.

Der HERR segne dich und behüte dich, der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.

Der HERR erhebe sein Angesicht auf dich und schenke dir seinen Frieden.

Amen.

Pfarrer Dr. Christian Pohl

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